Newsnational Dienstag, 23.07.2019 |  Drucken

Zentralrat der Muslime in Deutschland warnt vor einer neuen Dimension von rechtsextremer – und islamfeindlicher Gewalt

Nach den letzten Ereignissen von Moschee -,  Koranschändungen und Bombendrohungen gegen bundesweite islamische Gebetshäuser zeigt sich der ZMD besorgt über das gewalttätige Klima.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) zeigt sich zutiefst besorgt über die vergangenen Straftaten gegen Muslime und ihren Institutionen. Angefangen mit den vor einem Monat verübten Schändungen des Korans in Bremen, die Moscheeschädung in Schleswig bis hin zu den Bombendrohungen gegen Moscheen in Köln, München und Iserlohn und jetzt aktuell Mainz, Mannheim und Duisburg, wobei der ZMD davon ausgeht, dass es sich um weitaus mehr Moscheen handelt, die betroffen sind.

Moschee-Vorstände hatten dazu jeweils die Sicherheitsbehörden alarmiert, teilweise bleibt dies aber aus ermittlungstaktischen Gründen nichtöffentlich. Die bekannt gewordenen Fälle, seien nur die Spitze des Eisbergs so der Vorstand.

Dazu sagt ZMD-Vorsitzender Aiman A. Mazyek: „Dies ist eine neue Dimension der militant-extremistischen Muslimfeindlichkeit. Ich danke erneut der Polizei für die schnelle Absicherung der Moscheen und vollumfänglichen Ermittlungen. Wir haben vollstes Vertrauen, dass die Sicherheitsbehörden alles unternehmen, um die Verursacher schnell zu fassen. Jetzt ist die Politik gefragt, durch Solidarität den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, welchen die Angreifer mit diesen Drohungen zerstören wollen, entschieden zu stützen. Wiederholt weisen wir darauf hin, dass Moscheen öffentliche Gebäude des Landes sind und als Religionsstätten den besonderen Schutz des Staates genießen müssen".

Gegenüber der WELT sagte Mazyek, ein Beauftragter für Muslimfeindlichkeit könne „für Sensibilisierung und Schulung bei der Erfassung sorgen“. Wichtig wäre dies insbesondere „für Zielgruppen wie Polizei, Justiz und Behörden“. Die Vertreter hiesiger Muslime beklagen bereits seit Jahren Versäumnisse bei der Erfassung islamfeindlicher Delikte, vor allem identifiziere die Polizei längst nicht alle antimuslimisch motivierten Taten als solche.

(Eigen/Welt)




Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Die Große Moschee in Duschanbe (Tadschikistan) ist das größte Gotteshaus in Zentralasien
...mehr

Film-Besprechung: "In Liebe, eure Hilde" - Dresens neuer Film erzählt eine tragische Geschichte aus der NS-Zeit auf der Berlinale 2024
...mehr

ZMD-Landesverband Rheinland-Pfalz in Staatskanzlei mit anderen muslimischen Religionsgemeinschaften: Kein Generalverdacht und: „Jüdisches und muslimisches Leben sind ein integraler Bestandteile des Landes"
...mehr

Daniel Barenboim mit DAG-Friedrich II von Hohenstaufen-Preis geehrt
...mehr

Buchkritik: "Faschismus" von Paul Mason – Von Aiman A. Mazyek
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009